Mit zwei Personen, zwei Fahrrädern und einem Zelt.
Der nachfolgende Text ist im wesentlichen von dem seinerzeit geführten Fahrttagebuch abgetippt (im Juli 2001), was neben diversen Komma- und Rechtschreibfehlern auch einige entstellte Ortsnamen zur Folge haben dürfte. Nachträglich angefügte Anmerkungen sind in eckige Klammern gesetzt.
Da unsere beiden Fahrradtachos unterschiedliche Werte anzeigten (schlecht eingestellt oder unterschiedlich starke Schlangenlinien?) sind meist beide Werte angegeben. Die Schnitte sind, wie bei Sigma-Tachos üblich, ohne Pausen, d.h der Tacho hört auf die Fahrzeit zu zählen,wenn man anhält.
Am Sonntag abend (25. 08. 96) gegen 22:00 am Frankfurter Hauptbahnhof gewesen; Sabines Eltern hatten uns hingebracht. So um 22:30 rollte dann der Zug rein. Ich [R] sofort den Wagen gestürmt und Gepäck durchs Fenster rein. Dann kam der Zug-Mufti und schmiß mich erstmal wieder raus. Grummel! Er kontrollierte dann vor dem einsteigen die Fahrkarten und hakte uns auf seiner Liste ab. Dabei konnte ich sehen, daß unser Abteil mit sechs Personen voll gebucht war. Dann weiter eingeladen und irgendwie haben wir es auch geschafft alle sechs und das Gepäck ins Abteil zu zwängen. Abfahrt kurz nach der planmäßigen Zeit 22:46. Sind dann recht schnell ins Bett gegangen. Der Schaffner sammelte die Ausweise (!) und Fahrkarten ein, die bekamen wir dann morgens kurz nach 6:00 wieder. Die Nacht hätte gemütlicher sein können (es war verdammt warm...), aber man kam zum Schlafen. In Paris dann flott ausgeladen, Koffer Kuli gefunden und sofort ein Taxi gekriegt. Allerdings wollte er 80 FF anstatt der 38 FF, die auf den Taxameter standen. Na gut, wegen dem Gepäck. Etwa ein dreiviertel Stunden zu früh am Gare de Lyon, Kaffee getrunken, gefrühstückt, und sowie unser Zug angezeigt wurde zum Bahnsteig gedackelt. Nach einigem Hin und her den Wagen gefunden und eingeladen (Packtaschen im Vorraum wegen Platzmangel). Gemütlich bis Vichy gerollt, dort hektisch aber geordnet ausgeladen und zur Gepäckausgabe. Dort immerhin beide Fahrräder vorgefunden, bei Sabines war jedoch der Lenker verdreht und die Kette vorne heruntergefallen (was wegen dem Plastikteil eigentlich nicht geht) und bei meinem waren die Schutzbleche verbogen und die linke Pedalkappe fehlte. Die Frau von der Gepäckausgabe sah ein, daß das nicht normal war und schrieb das ganze auf einem Formular auf. Verblüfft war sie auch daß das Rad mit Pappschoner losgeschickt wurde, denn es kam in Vichy ohne an. Ich habe ihr dann erklärt, daß ich das gerne in Deutschland klären würde, woraufhin sie meinte, da müßte ich noch mal wiederkommen und das mit ihren Chef klären Also nach Fotos und geradebiegen erst mal zum Camping, nach kurzem Antesten eines nahezu geschlossenen für den Camping Municipal von ... entschieden. Hübsch, ist mit dem (ausladenden) Sportanlagen gepaart. Nachmittags, nach Komplettierung meines Fahrrads, nochmal nach Vichy reingefahren. Ne Runde mit dem Chef der Gepäckausgabe gestritten. Er verstieg sich dann zu der Behauptung, das sei eigentlich kein Fahrrad und meine Schutzbleche seien halt nicht stabil genug und weigerte sich mir eine Kopie der Schadensaufnahme vom Vormittag auszuhändigen. Leicht genervt wieder abgezogen, Kurpark besichtigt und auf dem Rückweg zum Campingplatz letzte Ergänzungen des Abendessens (rabiate Penne) erworben.
72,72 km R
70,17 km S
Am nächsten Tag (Dienstag) dann weitestgehend an der Allier entlang nach Clermond Ferrand. War bis dahin eigentlich auch kein Problem, obwohl mit etwas über 60 Kilometer weiter als erwartet. Das Problem war, daß der Campingplatz in Royat war, was zwar de facto wie ein Vorort von Clermont Ferrand wirkt, jedoch am Hang liegt - Camping natürlich oberhalb vom Ort. Dauerte eine Weile bis wir da waren, ab Royat Ortskern geschoben. Schöner, aber scheißteurer (****) Camping; warme Duschen ausgiebig genossen. Leider beim Aufbau etwas in den Regen gekommen, wurde leicht hektisch. Da die in C-F erworbene Dose Gratin etwas merkwürdig schmeckte und beim Öffnen gezischt hatte haben wir sie verworfen und notgedrungen im Camping-Kiosk ne Dose Ravioli erworben. Mit etwa 120 g Rapé verfeinert aber genießbar.
39,20 km R Schnitt 10,7 km/h
37,8 km S Schnitt 9,8 km/h
Heute (Mittwoch) dann den Rest der Strecke den Berg hoch gequält (D5), teilweise über eine Autorennstrecke (Circuit de Charade) und dann über den Col de la Moréno. Geht gut hoch.Nach der Erfahrung vom gestrigen Abend entschlossen doch lieber zügig die hügelige Strecke hinter uns zu lassen, daher die N89 gewählt.Etwas viel Verkehr (Lkws) und trotzdem dauernd hoch und runter. Aufgrund unserer lauen Kondition entschlossen nur bis Laquieulle zu fahren, wo sich (d.h. kurz vor dem Abzweig von der N89) dann noch ein Col fand. Camping "La Fondaine" ist ein Gutshof ca. 1,5 km vor Laquieulle, hübsch, aber etwas abgelegen.Nach einiger Zeit fand sich die Madame, die den Camping managt, dann auch noch ein und knöpfte uns erträgliche 45 FF ab und versprach morgen früh ein Baguette mitzubringen. Zum Abendessen diesmal genießbares Gratin (von Maggi).
77,49 km R Schnitt 15,9 km/h
75,34 km S Schnitt 15,32 km/h
Nach einer saukalten Nacht (der Camping liegt halt auf 1000 m Höhe) nach dem Aufstehen erstmal Nebel gesehen. Die Campingplatzfrau kam pünktlich 08:40 mit dem Baguette. Trotzdem zu Sabines Leidwesen erst um 10:20 weggekommen. Die N89 zeichnete sich weiterhin durch reichlich Lkws und Steigungen, aber auch Gefälle und recht häufig 3-spurigen Ausbau und Standstreifen aus. Die nach dem Kartenstudium gefürchtete 2-Pfeile-Steigung erwies sich als gut fahrbar und wir enterten im neuen Department sofort die Tourist-Information und griffen einen Campingführer ab. Nach ausführlichem Studium desselben stellten wir fest, daß zwischen Ussel und hier kein Campingplatz existiert. Da wir uns langsam an die Strecke gewöhnten (5 Minuten Euphorie bergab, 30 Minuten im ersten Gang bergauf) beschlossen wir bis hierher durchzufahren, was sich auch letztendlich als erstaunlich praktikabel erwies. In Ussel noch schnell eingekauft und gegen 1/2 6 hier gewesen. Zum Abendessen Champignons und Rest-Brot.
45,67 km R Schnitt 15,5 km/h
44,29 km S Schnitt 14,34 km/h
Argentat Ortsbesichtigung
7,85 km R
Freitag:
Von Egletons aus die D18n nach Argentat genommen. (Wie seit 2 Tagen
schon, tat auch heute mein [Sabines, d. Abtippär] Bein (linkes
Knie) weh, wodurch ich mich gegen Mittag ziemlich kraftlos die
Berge hoch quälte, was zuletzt in Schieben und Rollen,
ähnlich der Berg und Tal Bewegung eines Mehlsacks gipfelte.)
<- Ode an mein wehes Knie, was später die Seite
wechselte.
Alle späteren Tageskilometerstände sind darauf
zurückzuführen!
Heute morgen war es jedenfalls nebelig und kühl, so daß ich [S] komplett mit Jacke und Regenhose fuhr. D18 -> Argentat. Zu Mittag haben wir in einem Ort Brot eingekauft, wo alles so nach November, neblig, die Leute waren so angezogen, aussah, lauter graue Steinhäuser, eben mehr November als August/September. Die Straße war recht einsam und leer und führte, nachdem Nachmittgs die Sonne rauskam, entlang an Villen/Häusern mit schönen großen Gärten. Nachdem das Hochplateau endlich zu Ende war, hatten wir eine tolle Abfahrt ins Dordognetal. Talsperre (Barage de Sablier). Chateau de Gibanel. Schöner Campingplatz direkt an der Dordogne. Cayakverleih (bester Ausgangspunkt für eine Kajaktour). Argentat ist ein wunderschöner Ort mit tollen Brücken, alten Häuschen/Gäßchen und Uferpromenade. Einkaufsbummel in einem Supermarkt, wo man ziemlich von der Familie (Besitzer) gemustert wurde.
46,00 km R Schnitt 18,6 km/h
42,6 km S Schnitt 18,2 km/h
Samstag: Argentat -> Carennac
Straße führt jetzt im Flußtal entlang, geht aber
leider immer noch etwas hoch und runter! D12 -> Beaulieu.
Wunderschöne Straße durch kleine blumige
Steinhausortschaften. Mountain gehört (Walkman) und zum ersten
mal so richtig warm und sonnig, wie Urlaub halt sein muß, man
fliegt richtig durch die Landschaft dahin, so gut wie kein
Autoverkehr. Beaulieu am Ufer vor Kirche Mittag gemacht (vorher ist
mein [S] Schaltzug gerissen). D940 -> Biar sur Cere. Plötzlich
hing meine [S] Packtasche vorne links sehr "schepp" (Attilac
Ortsausgang). Nach genauerer Inspektion erwies sich Sabines linker
vorderer Gepäckträger als gebrochen (die Strebe, an der
der Lowrider dranhängt). Das hat man davon, wenn man
Qualitäts-Marken-Gepäckträger und -Packtaschen
benutzt :-( [Anm.: Vorher hatten wir einen selbstgeloeteten
Lowrider aus Vorhangstange an dem Rad, den wir dann durch den Bor
Yueh ersetzt haben, nachdem ein über den Selbstbau
naserümpfender Freund Sabine den Gepäckträger zum
Geburtstag schenkte.] Mit Inbrunst und einem Hering ein neues Loch
gebohrt und das ganze mit einigen Kabelbindern zusammengeflickt.
"Voll der Zeitverlust!" Biar sur Cere -> Rahmenbauer der zwar wie zu
vermuten wunderschöne Rahmen, aber keine
Gepäckträger hatte, aber dafür einen Bruder (?) mit
Fahrradladen in Bretenoux. Bretenoux hat einen wunderschönen
Marktplatz mit Holz-Arkaden, sehr hübsch, hier auch
Fahrradhändler, die Bemerkung seinerseits Angesichts des
Lowriders "Aluminium" nix mit Löten (brassé?). Er auch
keinen Lowrider (neuen), aber dafür Kabelbinder. Er befand
unsere bisherige Reparatur als nicht schlecht. D14 Vue Chateau de
Chastelnau. Tabakanbau/Ernte. Nette Straße nach Carrenac.
-> Camping L'eau vive mit eigener Kajakanlegestelle
ausgezeichnet vom Fluß ausgeschildert. Bei der erweiterten
Flickung des Lowriders zeigte sich übrigens, daß der
Gegenüberliegende an der selben Stelle gebrochen war.
60,08 km R Schnitt 16,4 km/h
58,4 km S Schnitt 15,89 km/h
Am nächsten Tag dann ohne Gepäck über Carennac itself (hübscher Ort (einer der hübschesten Orte Frankreichs, Rainer vergißt immer die Hälfte [S]) und Floirac zuerst nach Rocamadour trotz Nachsaison ziemlich überlaufen; dafür lohnt der Gouffre um so mehr. Ein wirklich beeindruckend großes Loch im Boden, Aufzüge, Gondeln unter Tage usw. Recht spät zurück auf dem Camping, wo uns auffiel, daß wir keinen Wein für den Abend hatten. Letztendlich in einer Kneipe in Carennac für sage und schreibe 36 FF anderthalb Liter italienischen Billigvino erstanden.
44,49 km R Schnitt 16,8 km/h
44,79 km S Schnitt 15,99 km/h
Souillac Stadtrundfahrt
7,29 km R Schnitt 15,5 km/h
Am nächsten Tag dann die D43 nur bis vor Floirac, dann über die Brücke um den qualvollen Steigungen auszuweichen und auf dem rechten Ufer weiter. Die Straße durch Gluges erwies sich nicht ohne Grund als für Wohnwagen gesperrt, aber wieder mal echt hübsch. Hinter Gluges dann die erste aber keineswegs letzte der vom Felsen überwölbten Straßen dieser Tour. Auf leider nicht ganz steigungsfreien, aber dauernd schönen Straßen bis Souillac. Nach der Installation auf dem (großen) örtlichen Camping (wo wir einen Teil der Kanufahrer vom ersten Abend in Carennac wiedertrafen) in den Ort. Fahrradhändler mit Lowrider (wieder von Bor Yueh) -> 50 FF und Supermarkt. Einkauf abgeladen und ins Automatenmuseum, das angesichts des recht happigen Eintrittspreises doch eher als klein einzustufen ist. Trotzdem interessante Sammlung von mechanisch und elektrisch bewegten Puppen, ist wohl ein ehemaliges Werksmuseum eines ortsansässigen Fabrikanten.
31,48 km R Schnitt 18,0 km/h
30,6 km S Schnitt 17,3 km/h
Besichtigung Domme/Sarlat
28,91 km R Schnitt 17,8 km/h
Von Souillac fuhren wir morgens erstmal über eine kleine Nebenstraße und über die Dordogne nach Cieurac und dann am linken Ufer weiter. In St. Julien de Lampon wieder aufs rechte Ufer und die D703 bis Montfort. Schloß besichtigt. Sehr nette Führung auf Englisch. Schloß ist x-mal zerstört worden, der aktuelle Zustand stammt im wesentlichen vom Ende des letzten und Anfang dieses Jahrhunderts. Aktueller Besitzer ist der Sohn des ehemaligen Saudi-Arabischen Botschafters in Frankreich (Kohle muß man haben), der immerhin die Besichtigung gestattet. Weiter dann wieder über die Brücke (D46E) und D50 zum Camping, etwas außerhalb, sprich 3 km vor Domme. Da es noch recht früh war nach dem Aufbauen noch ohne Gepäck zur Besichtigung von Sarlat la Caneda und anschließend Domme aufgebrochen. Sarlat ist berühmt für seine mittelalterliche Altstadt, diese ist auch ganz hübsch (und Fußgängerzone) aber dafür auch ziemlich touristisch ausgerichtet, der Rest des Ortes ist eher langweilig. Nach einem Bummel durch die Altstadt (incl. Ankauf eines Armbands) dann flott (bergab) Richtung Domme. In Cenac St. Julien realisierte ich [R], daß Domme als Ville Fortifié doch eher hoch lag/liegt und wir strampelten ne Weile im ersten Gang. Aber Domme ist wirklich sehenswert und die Besichtigung war, abgesehen von kleinen Unstimmigkeiten über die Strategie zum Ankauf des Abendessens, ein Vergnügen. Ebenso der Rückweg zum Camping, wo wir nach Duschen und Abendessen erschöpft auf die Matten sanken.
59,50 km R Schnitt 18,5 km/h
Les Eysieux Rundfahrt
4,46 km R Schnitt 16,0 km/h
Als nächstes touristisches Highlight hatten wir uns das Vézère-Tal und insbes. Lascaux vorgenommen. Daher zügig bis le Buisson de Cadouin und dann auf der D31E nach le Bugue. Dort dummerweise nicht einkaufen gegangen, sondern weiter nach les Eyzies de Tayac Sirenil, wo zwar ein (gemessen am gebotenen sauteurer) Camping aber kein Supermarkt war. Also in der Alimentation für viel Geld was zu Essen gekauft. Einziger Lichtblick war ein Stand der örtlichen Winzer, wo wir 2 L zum 5 L-Preis (also zu dem Literpreis, wo man eigentlich 5 L kaufen müßte) erstanden. Ansonsten wimmelt es hier von prähistorischen Highlights.
61,59 km R Schnitt 18,6 km/h
60,28 km S Schnitt 17,94 km/h
Donnerstag?
Ausflug ohne Gepäck in das Tal der Steinzeitmenschen gemacht.
Unheimlich viele "Abris" Felsüberhänge gab's hier,
worunter die Steinzeitmenschen (v. 15.000 J.) standen
und auf die nächste Eiszeit warteten. Man fährt als an
der Vézère entlang, sieht aber wenig vom Fluß.
25 km Richtung Montignac gedüst, schnell noch eingekauft im
Supermarkt, dann nach Lascaux natürlich den Berg hoch, erst
mal Mittagessen. Deutsch/engl. Führung erst um 16:00 oder
später, also franz. genommen. Wenig verstanden, es reichte
aber aus, vorher den Michelin zu lesen, weil praktisch genau
dasselbe erzählt wurde. Lascaux bzw. Lascaux II wurde als
komplettes Abbild von Lascaux I künstl geschaffen, da Lascaux
I durch die vielen Besucher bzw. deren CO2-Abgase die
Wandmalereien mit einem Schleier belegte, so daß die
Malereien nicht mehr zu sehen waren. 50 FF Eintritt, die Franzosen
lassen sich die detailgenaue Abbildung von Lascaux I was kosten.
Danach zurückgedüst und in Rogue St. Christoph gerade
noch eine Führung durch eine im Fels in 5 Etagen angelegte
Steinzeitstadt geschafft. Führung franz. mit deutschem
Textheft. Toller Blick, irre Anlage. Halterungen im Fels für
Öllampen. Danach den letzten Berg/Kamm Richtung Les Eyzies
hoch und eine wunderschöne Abfahrt in die Abendsonne
gehabt.
74,39 km R Schnitt 18,3 km/h
72,72 km S Schnitt 17,43 km/h
Freitag.
Diesen teuren Luxus Campingplatz mit Schwimmbad/Aufkleber aber ohne
Klopapier verlassen und das Vézère-Tal Richtung D29
auf kleinen aber wie sich später herausstellte sehr
hügeligen Straßen verlassen. Vorbei am Cingle de
Tremolat. In Badefols Richtung St. Front de Columbri D29, dann die
weiße probiert (Deutscher entgegengekommen) war aber zu
stressig (bergig) in Lalinde auf die andere Flußseite D660,
sehr viel Verkehr (Lkw) im unteren Flußlauf der Dordogne ist
es nicht mehr so einsam/ruhig zum Fahrradfahren. Ziemlich
heiß heute! In Bergerac im Tabakmuseum gewesen, dann Richtung
Prigonrian[?]. In Gardonne auf einen *-Campingplatz mit unheiml.
freundl. Platzwart (sehr redselig "Conversation faire de
l'amité") und Engländer, die Ihre 20
Centimes-Stücke -> [warme] Dusche nicht brauchten, weil sie "very
hard people" seien. Wunderschönes Damen-Waschhäuschen
zartrosa/beige gekachelt mit wunderschönen ovalen Waschbecken
und Dusche und Duschvorhängen. ca. 32 Francs!
110,55 km R Schnitt 19,0 km/h
107,09,72 km S Schnitt 18,35 km/h
Samstag: -> Bordeaux 110 km!
-> St. Foy D936 dann kleine Straßen D130 E7 an der
Dordogne gefolgt, hier ließ es sich wieder sehr ruhig und
angenehm fahren! -> bis Castillon la Bataille. Dann Abstecher
Richtung St. Emilion gemacht. Cité merividale durch die
teuerste Weingegend von Bordeaux vorbei an Weingütern und
Chateaus, deren Weine wir uns nie werden leisten können! St.
Emillion Mittag gemacht. In der Touristeninformation einen Plan
besorgt, aber zu wenig Zeit gehabt, die Monolithkirche (in Stein
gehauen) zu besichtigen. Dann Richtung Liboux Einkaufen für
Samstag und Sonntag Uff! 17:00 schon weiter Richtung Bordeaux.
Irgendwo in den Vororten von Bordeaux brach dann erst mir [R] eine
Speiche am Vorderrad (langsam werden sie knapp) und kurz darauf
Sabine der neugekaufte Gepäckträger - wieder an der
selben Stelle! Die Speiche erst abends auf dem Camping gewechselt
und den Gepäckträger irgendwie provisorisch fixiert.
Langsam machten sich erste Anzeichen von Erschöpfung bemerkbar.
In Bordeaux erfolgreich die richtige Brücke gefunden und auch
die auf den ersten Blick passend erscheinende Ausfallstraße.
Dann irgendwo abgebogen, wo evtl. die D661E hätte sein
können. Ziemlich in der Pampa stehend dann eine ältere
Frau (mit Fahrrad) gefragt, ob dies die Richtung Gradignan-Camping
sei. Nachdem wir sie mit Hilfe des Campingführers
überzeugt hatten, daß es da einen Camping geben
müsse, fuhr sie wild entschlossen ein gehöriges
Stück mit uns mit und lotste uns durch wild gewürfelte
Ätz-Hochhaus-Siedlungen. Diesen Weg hätten wir alleine
nie gefunden. Nachdem sie uns auf der richtigen Ausfallstraße
abgesetzt hatte erreichten wir nach ca. 10 Minuten bei Einbruch der
Dunkelheit den Camping. Länger nicht mehr im dunkeln
gekocht.
44,08 km R Schnitt 15,8 km/h
Sonntag Bordeaux
Nach nochmaligem Studium des Campingführers (und einem
Vormittag für Fahrradreparaturen) entschlossen wir uns auf dem
Weg nach Bordeaux-City den anderen Camping in unserer Richtung zu
besichtigen. War wieder ein ziemliches Gefuddel. Platz erschien
für die Rückfahrt interessant, da etwas näher am Bhf
gelegen. Strecke gleich getestet und am Bahnhof (nachdem Sabine
einen Geldautomaten gefunden hatte) die Fahrkarten für
Donnerstag gekauft. Dann etwas kreuz und quer durch den
schönen Teil der Bordelaiser Altstadt gefahren (peiiiinlich:
ich [R] hatte das Schloß auf dem Camping liegengelassen) und
dabei festgestellt, daß sogar Bordeaux hübsch ist
:-).
67,27 km R Schnitt 20,5 km/h
Montag morgen dann frischen Mutes zum Meer aufgebrochen. Schon bald beflügelte uns ein saftiger Rückenwind und wir zupften bis zum Mittagessen einen 23er Schnitt. Das Mittagessen nahmen wir (etwas windig) am Muschelfischerhafen von Gujan-Mestras. Dann stellten wir frustriert fest, daß es doch wieder bergauf ging... und wieder runter nach Pyla sur Mer. Und wieder hoch, da alle Campings hinter der Düne anfangen. Wir erinnerten uns der Empfehlung eines vor einigen Tagen entgegenkommenden Touris [i.e. Radtouris] und enterten Panorama Camping. Hübsch, nicht zu teuer und mit Blick aufs Meer und auf die Düne.
Am Dienstag meinem [R] Vorschlag folgend fast nichts gemacht. Mal auf die Düne gelaufen, mal kurz am Strand entlang und ansonsten dumm rumgesessen.
88,17 km R Schnitt 19,3 km/h
Am Mittwoch unseren Krempel zusammengerafft, aufs Fahrrad geworfen und um der einen Steigung zu entgehen durch Arcachon gefahren. Nach mehreren Anläufen die Hauptpost gefunden und Geld abgehoben. Dann aus versehen in Richtung Autobahn gefahren, dadurch etwas Umweg. Ansonsten ziemlichen Gegenwind gehabt (kam uns jedenfalls so vor).
7,02 km R Schnitt 17,9 km/h
(Nachtrag, 02.04.1997)
In Bordeaux den anderen Camping ausprobiert - auch ganz witzig,
aber AFAIR deutlich lauter. Nächsten Tag erfolgreich zum Bhf,
Fahrräder aufgegeben und per TGV nach Paris. Dort teuer
(Berufverkehr) per Taxi Bhf gewechselt und alles zum letzten mal
erfolgreich im Zug verstaut. Abends in Ffm von Sabines Eltern
abgeholt worden.
Zuletzt aktualisiert: 2001-08-06
RHR